Waldbaden, ein Trend aus Fernost

Seit längerer Zeit gehört das japanische Waldbaden – Shinrin Yoku- in Asien zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge. Es ist in Japan und Amerika, nach wissenschaftlichem Beweis der positiven Auswirkungen auf das Immunsystem, staatlich anerkannt.

Doch nicht nur dort, sondern auch bei uns in Europa, wurde dahingehend geforscht. Schon 1980 stellte der schwedische Arzt Roger Ulrich fest, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Dauer der Gesundungsphase und dem Anblick eines Baumes besteht. Weitere Forschungen belegen, dass durch den Anblick eines Waldes der Einsatz von Schmerzmitteln deutlich reduziert werden konnte.

Waldbaden: Im Wald spazieren sorgt für Entspannung

Geht man nun im Wald spazieren, können die links näher beschriebenen Hirnregionen Entwarnung geben. Die natürlichen Geräusche im Wald, wie das Vogelzwitschern, der fast lautlose Schritt, die im Wind sanft wogenden Blätter und das beruhigende Grün und der Duft sorgen dafür, dass der Körper sich entspannen kann.

Dazu kommt dieser besonderen Waldgeruch, er durch Terpene zustande kommt. Terpene sind chemische Botenstoffe, sozusagen die Sprache der Waldpflanzen. Siewarnen sich so gegenseitig vor Fressfeinden und anderen Schädlingen. Abgegeben werden sie über Blattwerk, Borke und Wurzel. Nehmen wir nun bei einem Waldspaziergang diese mit Terpenen angereicherte Luft auf, wird auch das menschliche Immunsystem gestärkt.

Wissenschaftliche Untersuchungen in Japan haben gezeigt, dass die Anzahl der weißen Blutkörperchen nach einem vierstündigen Waldspaziergang bis zu 50 % erhöht ist. So können die weißen Blutkörperchen schädliche Zellen, sogar Krebszellen bekämpfen. Auch produziert die Nebennierenrinde vermehrt das Hormon DHEA, das für Alterserscheinungen verantwortlich ist.

In Studien Wirksamkeit bewiesen

In der Onkologie forscht man auch um die Wirksamkeit der Terpene. Doch nur vorbeugend kann diese kostenlose Therapie ihrer Gesundheit zugute kommen.
Japan und Amerika haben die Wirksamkeit in Studien bewiesen. Spezielle Waldtherapeuten leiten dort die Patienten beispielsweise mit Atemübungen an. Es wäre wünschenswert, dass dies in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt wird. Wie schon heute Yogakurse, Rückenschule und ähnliche, noch vor nicht allzu langer Zeit belächelte Therapieformen, bezuschusst werden.

Hintergründe zum Thema

Während bewusstes Denken hauptsächlich in der Großhirnrinde stattfindet, sind für Entspannung und Wohlfühlen wesentlich ältere Hirnregionen verantwortlich.

Das Limbische System
nimmt Außenreize wahr, also unter anderem Gerüche, Geräusche oder alles Visuelle und wägt ab, ob diese auf Gefahr bedeuten.

Das Stammhirn
steuert wichtige Körper-funktionen wie Blutdruck, Herzschlag, Atemfrequenz.

In der Urzeit ein zwingendes Muss zum Überleben, löst es heute im Körper Stress aus. Denn Reizüberflutung, Zeitdruck und Hektik geben diese Gehirnregion ständig Alarm. Der Urinstinkt „Kampf“ und „Flucht“ wird aktiviert. Das ist heute weder angebracht noch nötig. Dadurch steht der Körper unter ständigem Stress.

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